Uli Severin, Diplom-Pädagoge und Bundesvorstandsmitglied, hat die Verantwortung für die neue Projektgruppe „Eltern-Kind-Entfremdung“ übernommen. Diese soll der Frage nachgehen, welche Auswirkungen der Kontaktabbruch zwischen Eltern und Kind, ob gewollt oder ungewollt, auf Eltern und vor allem Kinder hat. „Zusammen mit Wissenschaftlern und Experten aus der Praxis wollen wir Lösungen erarbeiten, wie Eltern-Kind-Entfremdung zukünftig besser als bisher verhindert werden kann. Ein Hauptanliegen ist mir dabei, die Kinder in solchen Fällen besser als bisher zu schützen und ihnen die traumatischen Erfahrungen des Verlustes eines Elternteils zu ersparen“, erklärt Severin. Dabei ist es egal, ob sich ein Elternteil entzieht oder aus dem Leben des Kindes gedrängt wird. Die Auswirkungen auf die Kinder sind traumatisieren und lebenslang belastend. Deshalb wird auch der diesjährige Familienkongress am 11. und 12. November in Halle unter dem Motto „Kindeswohlgefährdung durch Eltern-Kind-Entfremdung und Kontaktabbruch“ stehen und neben ersten Ergebnissen vor allem auch Anregungen für die weitere Arbeit der Projektgruppe liefern.
Wie erfolgreich solche Projektgruppenarbeit ist, zeigt die Arbeit der Projektgruppe Doppelresidenz, welche sich seit 2012 mit dem Wechselmodell beschäftigt. Die Projektgruppe hat die gesellschaftliche Diskussion um das Thema begleitet und vorangebracht und mit dem Aktionsbündnis doppelresidenz.org mittlerweile einen eigenen öffentlichkeitswirksamen Außenauftritt. Die unter der gemeinsamen Leitung der Bundesvorstandsmitglieder Angela Hoffmeyer und Markus Witt stehende Projektgruppe gilt als Blaupause für die neue Projektgruppe und wird die Kolleg/Inn/en tatkräftig unterstützen.
Anlässlich der in diesem Jahr anstehenden Bundestagswahl wird der VAfK auch mit mehreren Aktionen den Parteien „auf den Zahn fühlen“. Welche Maßnahmen planen diese für Kinder getrennter Eltern? Welche Lösungen wollen sie anstreben? Hierzu wurden alle Parteien in der letzten Woche zu den Wahlprüfsteinen des Vereins befragt. Die Ergebnisse werden dann im Sommer, rechtzeitig vor den Wahlen, veröffentlicht. „Bisher wird zu wenig beachtet, dass Kinder auch nach einer Trennung zwei Eltern haben. Hierauf legen wir unser besonderes Augenmerk und fordern dies bei den Parteien auch ein“, erklärt Markus Witt. „Egal ob es um den Begriff “getrennterziehend“, die Doppelresidenz oder das Thema Eltern-Kind-Entfremdung geht – politisch besteht hier noch erheblicher Nachholbedarf und wir fordern klare Antworten“ betont Witt.
Das im Amt bestätigte Vorstandsteam, bestehend aus Ulrich Severin (Marburg), Angela Hoffmeyer (Karlsruhe), Markus Witt (Berlin), Hartmut Haas (Hamburg) und Torsten Fabricius (Würzburg) wird seinen Einsatz auch in den nächsten zwei Jahren, unterstützt durch den langjährigen Geschäftsführer Rüdiger Meyer-Spelbrink, voll und ganz dem Vereinsmotto „Allen Kindern beide Eltern“ verschreiben und im Jahr 2018 zum 30-jährigen Bestehen des Vereins Bilanz ziehen, wie weit man auf diesem Weg bereits gekommen ist.