Scheidungen sind heute schon beinahe der Normalfall, jedes Jahr scheitern fast 200.000 Ehen. Jede dritte Ehe wird geschieden. Oft gibt es kein großes Gezeter, der Großteil der Scheidungen geht ziemlich zivilisiert über die Bühne. Aber ob zivilisiert oder im großen Streit: Bei immerhin circa 50.000 Kindern muss jedes Jahr über das Sorgerecht und über Umgangs- und Besuchsregelungen entschieden werden. Aber um das Sorge- und Umgangsrecht wird häufig und heftig vor Gericht gestritten. Und immer mehr Väter fühlen sich regelrecht entsorgt, denn manchen Frauen gelingt es, die Kinder trotz festgelegter Umgangsregelung Wochen- oder sogar Monatelang von den Vätern fernzuhalten. Väter können mit Engelszungen reden, sich beim Jugendamt beschweren, das Gericht einschalten, auf das für Umgangsboykott im Gesetz durchaus vorgesehene Zwangsgeld pochen - es bleibt meistens bei einer Ermahnung.
Fragt sich, ob solche Auseinandersetzungen dem Wohl des Kindes dienen. Denn Kinder stürzen natürlich in ein Gefühlschaos, wenn sich die Eltern trennen. Und dieses emotionale Chaos verschärft sich durch solche Konflikte noch erheblich. Aber sollten unglücklich verheiratete Eltern etwa um ihrer Kinder willen zusammenbleiben? Oder funktioniert getrennt leben, aber gemeinsam erziehen doch irgendwie?
Über diese und weitere Fragen diskutiert Jacqueline Stuhler mit ihren Gästen und zeigt, wie Kinder unter der Trennung der Kinder weniger leiden müssen und wie Eltern sich bei einer Trennung dem Kind gegenüber richtig verhalten.
Gäste im Studio:
Annelie (Trennungskind), Monika Czernin (Autorin und Filmemacherin, "Glückliche Scheidungskinder"), Klaus Gerosa (VAfK Bundesvorstand), Jürgen Rudolph (Rechtsanwalt und Familienrichter a. D., Begründer der Cochemer Praxis), Silke Tabel-Humpert (Scheidungskind und geschiedene Mutter), Douglas Wolfsperger (Dokumentarfilm "Der entsorgte Vater")