Am 8. Mai 2010 veranstaltet der bundesweite Verein ''Väteraufbruch für Kinder e.V. (VAfK)'' seinen 3. deutschen Väterkongress in Karlsruhe. Im Fokus steht die gemeinsame Sorge von nicht miteinander verheirateten Eltern.
Am 3. Dezember 2009 hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die deutsche Regelung, welche unverheiratete Väter grundsätzlich von der gemeinsamen elterlichen Sorge ausschließt, wenn die Mutter die Alleinsorge will, als Diskriminierung beschrieben und damit Deutschland zur Gesetzesänderung aufgefordert. Auf dem Väterkongress werden deshalb Alternativen für die anstehende Reform der elterlichen Sorge mit europäischer Perspektive diskutiert: Dazu werden u.a. Väter aus Polen, Österreich, Schweiz, Frankreich, Belgien und den Niederlanden berichten.
Der Bundesvorsitzende des VAfK wird die Position des Vereins erläutern, die gemeinsame Sorge von nicht miteinander verheirateten Eltern mit der Anerkennung der Vaterschaft zu begründen. Der Vater Horst Zaunegger wird über seinen erfolgreichen Weg nach Straßburg und über die daraus folgenden Konsequenzen berichten.
Aus der Schweiz wird Herr Felix Schöbi vom Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement im Bundesamt für Justiz BJ über die Entwicklung der eidgenössischen Reform referieren.
Frau Rechtsanwältin Annie Heintzelmann wird die Situation in Frankreich beschreiben.
Der Kinder- und Familienpsychologe Jan Piet de Man wird die Reform in Belgien im Jahr 2006 vorstellen und die bisherigen Erfahrungen mit einer stärkeren Einbindung beider Eltern beschreiben. In Frankreich und Belgien ist das Doppelresidenzmodell, bei dem beide Eltern auch nach einer Trennung ihre Kinder gemeinsam betreuen, weit verbreitet und auch gesetzlich berücksichtigt.
Im Anschluss wird Bundesvorstandsmitglied Rainer Sonnenberger Alternativformen zu gerichtlichen Entscheidungen vorstellen, wenn sich die Eltern nicht eigenständig einigen können.
Den Abschluss des Kongresses bildet ein Podiumsgespräch mit Vertretern der politischen Parteien.
Weitere Informationen: www.vaeterkongress.vaeteraufbruch.de
Der gemeinnützige Bundesverein "Väteraufbruch für Kinder e. V.'' besteht seit 1988. Mit derzeit rd. 3.000 Mitgliedern und 150 lokalen Kreisvereinen oder Ansprechpartnern ist er der größte und einzige bundesweite Verein, der sich für Väter und Mütter einsetzt, die ihre Elternverantwortung partnerschaftlich wahrnehmen wollen.
Er ist lokal in Form von Selbsthilfegruppen, bundesweit als Fachverband und politische Interessenvertretung organisiert. Neben den Väterkongressen und anderen Einzelkongressen veranstaltet er seit 2003 jährlich die Familienkongresse in Halle/Saale (www.familienkongress.vaeteraufbruch.de).