In Deutschland erhalten unverheiratete Väter das gemeinsame Sorgerecht für ihre Kinder nur, wenn die Mütter zustimmen. Von den 218.000 Kindern, die im Jahr 2008 geboren wurden, wächst deshalb jedes 2. Kind ohne gemeinsam sorgeberechtigte Eltern auf. Am 3. Dezember 2009 hatte der Europäische Gerichtshof im Fall Zaunegger geurteilt, dass diese Regelung gegen das Menschenrecht verstößt: Nichteheliche Väter werden diskriminiert und sind in ihrem Recht auf Familie verletzt. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat daraufhin angekündigt, das Sorgerecht zu reformieren und will nach der Sommerpause einen Gesetzentwurf vorlegen.
Experten befürchten, dass der Gesetzgeber eine „kleine Lösung“ anstrebt: Väter könnten dann die gemeinsame Sorge einklagen. Sie müssten in einem Gerichtsstreit gegen die Mutter ihres gemeinsamen Kindes nachweisen, dass sie mit ebenderselben kooperieren können. „Ein geradezu absurdes Verfahren“, meint Helge Messner vom Väteraufbruch für Kinder, „Deutschland darf beim Sorgerecht nicht Schlusslicht in Europa bleiben.“ Deshalb fordert der Verein die bewährte Praxis von unseren europäischen Nachbarn zu übernehmen: Künftig sollen Eltern – ob mit oder ohne Trauschein – die elterliche Sorge für ihre Kinder ab Anerkennung der Vaterschaft gemeinsam ausüben.
Ausführliche Informationen zur Demo unter
www.berlindemo.vaeteraufbruch.de
Ansprechpartner:
Vorabinformationen: Rainer Sonnenberger – sonnenberger@vafk.de – Tel. 0176 – 52 05 21 97
Pressekontakte am Tag der Demo: Helge Messner – messner[at]vafk.de – Tel. 0171 – 128 99 26