Das kindliche Trauma der Flucht bewältigen

Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht vor Krieg und Verbre-chen in ihren Heimatländern. Den Kindern und Jugendlichen sollten dabei vor allem ihre Familien erhalten werden.

Im Rahmen des Fachforums „(Junge) Männer – Flucht, Migration, Vertreibung“ des Bundesforum Männer wurde diskutiert, welche Herausforderungen sich männliche Flüchtlinge aktuell stellen müssen. Getrennt von der Familie, fern der Heimat gilt es, den Weg in ein völlig neues Leben zu finden.

Dipl. Päd. Ulrich Severin, Bundesvorstandsmitglied im Väteraufbruch für Kinder e.V. (VAfK) wies dabei auf die besondere Bedeutung des familiären Zusammenhaltes für Kinder und Jugendliche hin. „Zahllose unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind in ganz Europa unterwegs, Familien wurden auseinander gerissen. Gerade für die Kinder und Jugendliche ist es wichtig, dass diese nach der oftmals traumatischen Flucht zumindest die Stabilität ihres engsten familiären Umfeldes wieder erlangen, um die Ereignisse besser verarbeiten zu können und den Weg in ihr neues Leben zu finden“.

Er sprach sich dafür aus, trotz der enormen Herausforderungen, welche die Flüchtlingskrise für ganz Europa bedeutet, die Familienzusammenführung noch stärker als bisher in den Fokus zu nehmen. Es sei dafür Sorge zu tragen, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen möglichst bald wieder Kontakt zu beiden Eltern haben. „Das in der UN-Kinderrechtskonvention verbriefte Recht der Kinder, von BEIDEN Eltern erzogen zu werden und alle erforderlichen Maßnahmen zur Familienzusammenführung zu ergreifen, darf in der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Diskussion nicht ignoriert werden“ so Severin weiter. Versorgung und Erziehung sollten vorrangig durch die Eltern erfolgen und nicht durch den Staat, welcher bei unbegleiteten Flüchtlingskindern die Verantwortung übernehmen muss. „Vater und Mutter können für Kinder nicht ersetzt werden“.