25 Jahre „Väteraufbruch für Kinder“

Seit 25 Jahren haben die Väter eine Lobby in der Politik. Der Bundesverein engagiert sich für die Gleichstellung der Väter in der Gesellschaft und im Familienrecht. Die Überwindung des alten Rollenbildes vom ernährenden Vater zum sorgenden Vater ist das Hauptziel.

300.000 Kinder sind jährlich von Trennungen der Eltern betroffen. Etwa die Hälfte der Kinder hat keinen oder kaum noch Kontakt zum ausgegrenzten Elternteil. Das Recht des Kindes auf Sorge und Umgang zu den Vätern wird dabei ignoriert, bis hin zur Entfremdung der Kinder. Bundesvorsitzender Rainer Sonnenberger: „Wer Väter durch Elternzeit in die Verantwortung holen will, sollte sie nach einer Trennung nicht auf die Zahlung ihres Unterhaltes reduzieren.“

1988 trafen sich Väter im Kölner Raum, um sich für eine moderne Väterpolitik in Deutschland stark zu machen. Bisher sollten sie für ihre Kinder lediglich den Unterhalt überweisen. Sie aber wollten die Beziehung zu ihren Kindern, wollten „Mehr Vater fürs Kind“.  Damals war von gemeinsamer Sorge in den Gesetzen noch nichts zu finden. Lediglich ein ehelicher Vater konnte ein "Besuchsrecht" einklagen. Bundesvorsitzender Rainer Sonnenberger: „Die Arbeit gegen fixierte Rollen war nicht immer leicht. Aber die Kontinuität von 25 Jahren politischer Arbeit hat die Gesellschaft nachhaltig verändert.“

Der Verein erinnert auf dieser Festveranstaltung nicht nur an die eigene Geschichte, es kommt zwangsläufig auch zu einer Darstellung der jahrzehntelangen Diskriminierung des Mannes im Familienrecht. Das Elternrecht des Vaters musste stückweise durch Urteile des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte den Politikern abgerungen werden. Dokumente, Fotos und Zeit-Zeugen-Gespräche werden daran erinnern. So werden Thomas Gesterkamp, Publizist und Journalist, Susanne Wildner, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Halle und Ralf Ruhl, Journalist von „Paps“ und „väterzeit.de“ für Nachdenklichkeit sorgen.
 
Die Anliegen des Vereins werden in einem kurzen Image-Film nachdrücklich verbildlicht. Peter Kleine hat es in seiner professionellen Art auf dem Punkt gebracht. Alle Kinder brauchen beide Eltern – so auch das Motto des Vereins. Douglas Wolfsperger hatte in seinem Film „Entsorgte Väter“ die väterlichen Ausgrenzungserfahrungen in die deutschen Kinos gebracht. Beide Regisseure werden über ihre Arbeit berichten.

Die Gäste der Festveranstaltung werden lachend von dannen ziehen, wenn sie das Programm des Richterkabaretts um Jürgen Rudolph gesehen haben: „Auf der nach unten offenen Richterskala“.
Zukünftig wird der Verein sich weiterhin für faire Lösungen einsetzen, damit es den Kindern nicht an ihren Vätern mangelt. Der Verein ist heute der einzige bundesweit vertretene Interessenverband für Väter- und Kinderrechte mit über 100 Kreisvereinen und lokalen Ansprechpartnern sowie rund 3.500 Mitgliedern.