Dafür sorgten die Referentinnen und Referenten mit ihren fachlich fundierten und mitreißenden Vorträgen sowie die aus Deutschland und den Nachbarländern angereisten Teilnehmer mit engagierten Diskussionsbeiträgen. Interessant und ermutigend war der hohe Frauenanteil auf dem Podium und im Plenum. Die Botschaft von Monika Ebeling (ehemalige Gleichstellungsbeauftragte von Goslar) lautete: Männer und Väter, kämpft nicht als einsame graue Wölfe für Eure Rechte, sondern verbündet Euch mit gleichgesinnten Frauen und Organisationen!
Leider mussten zwei der angekündigten Referenten (Prof. Hans Bertram, Berlin und Anton Pototschnig, Österreich) kurzfristig absagen. Der Beitrag von Anton Pototschnig konnte aus Zeitgründen nicht stellvertretend verlesen werden, wird jedoch in der nächsten Ausgabe der Mitglieder-Zeitschrift „Väteraufbruch aktiv“ abgedruckt.
In den Vorträgen wurde deutlich, dass die unterschiedlichen thematischen Stränge (Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch für Väter und Möglichkeiten der praktischen Umsetzung; Gleichstellung auch für Männer; gemeinsame und gleichwertige Elternverantwortung nicht nur vor, sondern auch nach Trennung und Scheidung) logisch verknüpft sind und zusammenführen: Gleichstellung, Vereinbarkeit und paritätische Elternverantwortung müssen konsequent bis zum Ende gedacht und auch für Männer und Väter umgesetzt werden, um eine win-win-win-Situation für Mütter, Väter und Kinder zu erreichen. Hierbei ist es wichtig, präventiv vorzugehen und das System Familie nicht statisch sondern dynamisch zu verstehen. Der Fachvortrag von Frau Prof. Dr. jur. Hildegund Sünderhauf (Nürnberg) und die nachfolgende Autorenlesung „Eine Woche Mama, eine Woche Papa“ von Ina Kiesewetter und Petra Wagner machten deutlich, dass es auch in Deutschland höchste Zeit ist, das „Wechselmodell“ (paritätische Doppelresidenz) als bevorzugtes Betreuungsmodell nach Trennung und Scheidung fest zu installieren.
Im abschließenden Podiumsgespräch, an dem neben den Referenten Hans Georg Nelles (Väter & Karriere) und Oliver Hunziker (VEV Schweiz) und den Referentinnen Monika Ebeling, Frau Prof. Sünderhauf, Ina Kiesewetter und Petra Wagner auch MdB Karin Binder (LINKE) und Oda Cordes (Juristin und Rechtshistorikerin) teilnahmen, wurde unter Einbeziehung des Plenums über die Impulse der Vorträge und die notwendigen gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen diskutiert. Den musikalischen Rahmen und Ausklang präsentierten Mitglieder des Karlsruher Vorstands (Angela Hoffmeyer, Reinhard Schöller und Franzjörg Krieg mit zwei Musikschülerinnen).
Nach dem Kongress ist vor dem Kongress! Der 6. Väterkongress des Bundesvereins Väteraufbruch für Kinder findet am 4. Mai 2013 wiederum in Karlsruhe statt.